Einfach Kochen für Jugendliche

Eingereicht von: Tralalobe Haus Mödling

Suppe mit Sinn 2023, Auftaktveranstaltung: Geschäftsführerin von Die Tafel Österreich, Alexandra Gruber

Wir möchten mit unserer Kochpädagogik unseren betreuten Jugendlichen (minderjährige unbegleitete Flüchtlinge) Fülle, Essenkultur, Heimatgefühl als auch Akzeptanz von für sie fremden und neuen Lebensmitteln vermitteln.

Unser pädagogisch arbeitender Koch kocht werktags abends gemeinsam mit zwei Jugendlichen, welche sich freiwillig für den Kochdienst melden. Als Anreiz für die Jungs dient ein kleines Entgelt. Die Zeit wird genutzt für Beziehungsarbeit, Plaudern und ein Erklären und praktisches Lehren über das Kochen und Verarbeiten von Lebensmitteln. Manchmal gesellen sich auch Jungs dazu, die nicht zum Kochen eingeteilt sind, aber zum Plaudern kommen und nebenbei helfen. Wichtiger Lehrinhalt ist das Verarbeiten der Lebensmittel von der Tafel Österreich:

  • Erfahren, wie reichlich vorhandene Produkte kreativ verarbeitet werden können.
  • Lebensmittel, die nicht mehr das beste Aussehen haben, schmecken immer noch gut.
  • Konzept MHD (scherzhaft fassen wir die Meinung der Jugendlichen zusammen mit dem
  • Satz “MHD heißt nicht tödlich ab”, viele sind da sehr skeptisch).

Ziel ist es, für das Kochen zu begeistern, Kochfähigkeiten zu vermitteln sowie auch neue Geschmackserlebnisse schaffen. Die Tafel Österreich ist uns hierbei eine große Hilfe, weil wir dadurch vielfältige und verschiedene Lebensmittel bekommen. Zusätzlich werden große Obstmengen gerne zu Smoothies verarbeitet, Kuchen gebacken oder sonstiges Dessert kreiert. Diese Aktionen finden gerne nachmittags statt und das ganze Haus von über 30 Jugendlichen freut sich darüber.

Zur Weiterentwicklung der Sinne gehört es, die Jungs mit möglichst vielfältigen Lebensmitteln in Kontakt zu bringen. Für viele ist es zum Beispiel anfangs schwierig, die für sie fremden Nudelgerichte zu akzeptieren. Wir wollen im Haus abwechslungsreiche Geschmacksrichtungen fördern.

Unsere Erfahrung mit der Tafel Österreich ist, dass selbst Mitarbeiter oder unsere Zivis sich manchmal fragen, was das jetzt für ein Gemüse ist oder ein Produkt zuvor nicht kannten. Lustig ist auch, wenn wir uns mit Neugier auf das Ausprobieren eines neuen veganes Fertiggerichts freuen. Mit dem Preisgeld würden wir uns endlich einen großen Smoothie Mixer kaufen, und nicht mehr umständlich mit dem Stabmixer arbeiten, um all die Bananenspenden zu verwerten.

Inhalte: Betreuungsumfeld, Wissensvermittlung, Teilhabe, Selbstständigkeit, Lebensmittel retten