Rückblick in Zahlen: Mehr als 896 Tonnen gerettete Lebensmittel, 28.000 versorgte Personen in 96 Sozialeinrichtungen, 253 Freiwillige – das und mehr finden Sie in unserer Jahresbilanz 2022.

Ukraine-Krieg, Energiekrise und Teuerung ließen die Nachfrage nach Versorgung mit kostenfreien Lebensmitteln 2022 sprunghaft ansteigen. Und dennoch: mehr als 896 Tonnen einwandfreie Lebensmittel konnten wir im letzten Jahr vor der Vernichtung retten und damit rund 28.000 armutsgefährdete Menschen in Sozialeinrichtungen versorgen – das zeigt unsere Bilanz 2022.
Das Resümee, das wir für das letzte Jahr ziehen, ist somit durchwachsen. Denn einerseits halten wir dem steigenden Bedarf (trotz weiterhin hoher Lebensmittelverschwendung) kaum noch Stand – und andererseits wissen wir um die immer höhere Notwendigkeit unserer kostenfreien Lebensmittelhilfe und sind äußerst dankbar für die zahlreichen Unternehmen und Privatpersonen, die uns bei der Erfüllung unserer Mission unterstützen.
Insgesamt 896.533 kg an einwandfreien Lebensmitteln bewahrte der Verein für sozialen Transfer 2022 (Gesamtsumme seit Start der Wiener Tafel 1999: 8.326.596 Kilogramm) vor der Mülltonne. Und konnte damit rund 28.000 Personen – ein deutliches Plus von 40 Prozent gegenüber 2021 – in 96 Sozialeinrichtungen (u. a. Mutter-Kind-Häuser, Obdachlosen- oder Flüchtlingsunterkünfte, Notquartiere oder Frauenhäuser) in und um Wien beliefern.
Bilanz 2022: Gemeinsamer Kraftakt gegen Armut
Alexandra Gruber, Geschäftsführerin der Wiener Tafel, dazu: „Gerade Armutsgefährdeten setzt die massive Teuerung bei Heizkosten, aber auch bei Lebensmitteln und Hygieneprodukten besonders zu. Immer mehr Menschen in Österreich sind von Ernährungsunsicherheit betroffen. Fast jede zehnte Person in diesem Land kann sich nur jeden zweiten Tag eine Hauptmahlzeit leisten – während nach wie vor tagtäglich Tonnen an genussfähigen Lebensmitteln in den Müll wandern.“
Dass dieser gemeinsame Kraftakt überhaupt möglich war, liegt nicht zuletzt an den zahlreichen ehrenamtlichen Mitarbeiter:innen des Vereins: 253 Freiwillige (2021: 221) investierten 2022 in Summe 15.801 Stunden für die Rettung und Verteilung von Lebensmitteln.
Wir brauchen die Politik
Um das vorhandene Potenzial – gerade aus der Landwirtschaft – nutzen zu können und die Lebensmittelweitergabe zu vereinfachen, braucht es aber auch ein deutliches Commitment seitens der Politik.
„Fakt ist: Die Menge an genussfähigen Lebensmitteln, die weggeworfen werden, geht seit Jahren nicht nennenswert zurück. Fakt ist auch: Die Zahl an armutsbetroffenen Menschen in Österreich steigt. Zugleich wird es immer aufwändiger, Warenspenden zu bekommen, um Menschen in Not mit dringend benötigten Lebensmitteln zu versorgen. Wir brauchen dringend Unterstützung der öffentlichen Hand, um diesen Gap zu schließen und noch viel mehr Lebensmittel als bisher aus der Landwirtschaft zu
retten“, so Gruber.
Mehr Infos zur Bilanz 2022 sowie zu unseren (Heraus-)Forderungen lesen Sie in unserer Pressemitteilung.